Mit dem Smartphone mobil surfen Wichtiges zum mobilen Internet und Datenvolumen

shoppen per mobilem internet

Das Smartphone dient längst nicht mehr nur der Telefonie – Shopping, E-Mails und mehr gehören oft zum Alltag.

Bei der Wahl eines neuen Handyvertrages spielt das verfügbare Datenvolumen für das mobile Internet eine immer größere Rolle. Moderne Smartphones sind gewissermaßen zwanghaft auf die ständige Internet-Konnektivität angewiesen, um tatsächlich alle Funktionen und Apps einwandfrei nutzen zu können.

Wer wie viel Datenvolumen benötigt, hängt vor allem von den eigenen Smartphone-Gewohnheiten ab. In der Regel nutzt der 0815-Verbraucher circa 350 Megabyte pro Monat – diese Zahl steigt von Jahr zu Jahr leicht an, da auch viele Apps immer fordernder werden.

Mobiles Internet wird für Anwender immer wichtiger

Wie stark der Anspruch nach mobilem Internet mittlerweile ausgeprägt ist, belegen die Statistiken der letzten Jahre. Waren es 2013 noch gerade einmal rund 195 Megabyte pro Anwender im Monat, stieg die Zahl im Folgejahr schon auf rund 280 Megabyte an. Seither ist mit einem Wachstum von ungefähr 50 Megabyte pro Jahr zu rechnen. Die Zahlen wurden im Zuge einer Studie des „Verbandes der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM)“ erhoben.

Dabei gilt eine einfache Faustregel: wer einen Vertrag samt Smartphone mit schnellem Internet besitzt (LTE), der nutzt dieses auch wesentlich häufiger. Grund sind unter anderem verschiedene Media-Dienste, das Surfen über das mobile Web und natürlich der immer stärker ausgeprägte Umstieg auf VoIP, WhatsApp und Co. Klassische Telefonie und SMS werden also immer mehr abgelöst. Das verfügbare Datenvolumen wird bei neuen Handyverträgen damit zu einem primären Entscheidungskriterium.

Wie viel Datenvolumen für das Smartphone?

Benötigen Sie 1 Gigabyte pro Monat oder gar mehr? Vielleicht reichen aber auch sparsame 200 MB bis 250 MB, wenn Sie Ihr Smartphone und dessen Internetdienste nicht so intensiv nutzen. Anders als beim heimischen Internetanschluss, beispielsweise klassisches DSL oder Kabel, wird bei Mobilfunkanbietern keine Flatrate im traditionellen Sinne des Wortes angeboten.

Apps auf dem Handy

Wie viel Datenvolumen verbraucht wird, hängt maßgeblich von Apps, Videos und Streaming-Diensten ab.

Verträge unterliegen einem maximal verfügbaren Datenvolumen, sobald dieses verbraucht wurde, erhalten Sie zwei Möglichkeiten: Sie können zusätzliches Volumen gegen einen Festpreis hinzubuchen oder erhalten fortan nur noch eine stark gedrosselte Geschwindigkeit. Mit dieser lassen sich Dienste wie WhatsApp zwar weiter anstandslos benutzen, das Surfen im Netz, Instagram oder beispielsweise Snapchat werden hingegen stark verlangsamt.

Um nicht permanent langsam im Internet unterwegs zu sein oder für Geld weiteres Volumen buchen zu müssen, sollten Sie sich im Vorfeld also mit Ihren Smartphone-Gewohnheiten befassen. Stellen Sie sich selber die Frage, wie häufig Sie Ihr Smartphone und dessen Internetdienste nutzen.

Als kleinen Anhaltspunkt über den notwendigen Verbrauch einiger populärer Dienste, können Sie die folgenden Punkte zu Rate ziehen:

  • E-Mails überprüfen benötigt lediglich circa 50 Kilobyte
  • fünf Minuten Video auf YouTube verbrauchen je nach Auflösung 10 bis 30 Megabyte
  • ein Anruf über Skype benötigt circa 3 Megabyte pro Minute
  • Fotos senden oder empfangen verbraucht je nach Auflösung 200 Kilobyte bis hin zu 5 Megabyte
  • WhatsApp nutzt pro abgeschickter Textnachricht circa 5 Kilobyte
  • Musik online streamen (über Spotify und Co) verbraucht circa 1 Megabyte pro Minute

Zusätzlich gibt es natürlich einige Dienste, die pauschal einen höheren Verbrauch fordern. Video-Streaming beispielsweise oder wenn Sie eine App herunterladen, wobei die Größe der Apps stark variieren kann. Spiele sind meist etwas größer und können sich durchaus in einem Rahmen von 25 MB bis hin zu 150 MB bewegen. Einfache Wetter- oder Nachrichten-Apps sind kleiner und benötigen nur ungefähr 5 Megabyte. Wie viel Datenvolumen Sie wirklich benötigen, hängt also tatsächlich von Ihrer individuellen Situation und Ihrem Nutzungsverhalten ab.

Tipp: Installieren Sie neue Apps und Updates am besten immer per WLAN, beispielsweise zu Hause. Mit diesem einfachen Tipp sparen Sie monatlich schnell 100 MB Datenvolumen oder mehr! Einige Smartphones ermöglichen auch die Einstellung, automatische Updates grundsätzlich zu deaktivieren oder nur im WLAN durchzuführen.

Das Surfverhalten spielt eine wichtige Rolle

Bei Webseiten kommt ein weiterer Faktor hinzu: ist die Seite für mobile Endgeräte optimiert oder nicht? Technisch moderne Webseiten bieten entweder passende, inhaltsgleiche Alternativen für mobile Endgeräte (z.B. m.beispiel.de oder mobil.beispiel.de) oder arbeiten mit einem responsive Webdesign, welches sich der Displaygröße anpasst.

Je nachdem wie viele Media-Daten, also Bilder, Videos, JavaScripts und Audio, auf einer Webseite geladen wird, variiert auch das benötigte Datenvolumen. Surfen Sie also nur eine Auswahl von zwei bis drei Wetter- oder Nachrichtenseiten an, so dürfte sich der Verbrauch in einem relativ geringen Rahmen bewegen. Wenn Sie aber am Handy shoppen oder technisch anspruchsvolle Seiten ohne mobile Optimierung laden, kann das schnell zu einem hohen Megabyte-Verbrauch führen.

Bevor Sie einen neuen Handyvertrag abschließen, sollten Sie also Ihren Verbrauch analysieren. In aller Regel bieten hochwertige Smartphones, beispielsweise von HTC, Samsung oder Apple, eine integrierte Statistik, die den Verbrauch in einem bestimmten Zeitfenster erfasst. Erkundigen Sie sich, wo diese Funktion zu finden ist, und analysieren Sie Ihren Verbrauch für drei Monate hintereinander. So erhalten Sie einen Überblick, wie viel Datenvolumen Sie mit Ihren aktuellen Nutzungsgewohnheiten benötigen und können sich bei neuen Verträgen dementsprechend ausrichten. Fehlt diese Funktion oder möchten Sie detailliertere Angaben, empfehlen sich speziell dafür entwickelte Apps.

Diese Apps kontrollieren Ihren Datenverbrauch

iphone app traffic monitor

Verschiedene Apps messen das verbrauchte Datenvolumen. Hier: iPhone App „Traffic Monitor“ im Sperrbildschirm.

Apps zur Kontrolle des Datenverbrauchs gibt es sowohl für iOS als auch für Android in zahlreicher Form. Beim Android-System gilt 3G Watchdog als eine der ältesten und am weitesten verbreiteten Apps. In dieser können Sie unter anderem bestimmte Zeitfenster festlegen, beispielsweise täglich, wöchentlich oder monatlich, zugleich aber auch Warnungen bestimmen. Erreichen Sie einen definierten Wert Ihres verfügbaren Datenvolumens, schlägt die App Alarm, um Sie auf einen sparsameren Verbrauch hinzuweisen.

Die App DroidStats macht das gewissermaßen in identischer Form, bietet aber noch einige Zusatzfunktionen an. So misst sie die telefonierte Zeit von VoIP oder wie viel SMS Sie versenden.

Ein integrierter Speed-Test, wie bei der App Traffic Monitor verfügbar, zeigt Ihnen in Echtzeit auf, wie schnell Sie gerade im Internet unterwegs sind. Ein weiterer Pluspunkt, falls Ihnen Ihr mobiles Internet gerade einmal zu langsam vorkommt. Die App ist sowohl für Apples Betriebssystem iOS als auch für das vielseitig genutzte Android-OS verfügbar.

Von GPRS bis LTE – Die Übertragungsstandards

Mobiles Internet ist nicht gleich mobiles Internet. Insgesamt existieren vier Standards, von denen zumindest zwei intensiv genutzt werden. Im Folgenden erhalten Sie einen Überblick über die Internetstandards und ihre Geschwindigkeitsstufen.

GPRSGPRS (kurz für: General Packet Radio Service) war gewissermaßen das Debüt für mobiles Internet. Die maximale Übertragungsrate belief sich auf 56 kbit/s. Mittlerweile wird GPRS kaum noch genutzt oder kommt nur dann zum Einsatz, wenn das vorhandene Datenvolumen eines Tarifs aufgebraucht ist.
EDGEMit Hilfe von EDGE (Enhanced Data Rates for GSM Evolution) waren immerhin Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 220 kbit/s möglich. Heutzutage wird EDGE quasi nur noch in ländlichen Regionen eingesetzt.
UMTS / 3GUMTS steht kurz für Universal Mobile Telecommunications System und umfasst mehrere Standards, darunter auch HSPA und HSDPA. Das Standard-UMTS bietet Geschwindigkeiten bis zu 376 kbit/s, mit HSPA wurden schon 7,2 MBit/s oder maximal sogar 42,2 Mbit/s möglich.
LTELTE (Long Term Evolution) ist der aktuell genutzte Standard, in Deutschland wird er seit dem Jahr 2011 beständig ausgebaut. Der Geschwindigkeitsrahmen beläuft sich auf 100 Mbit/s bis hin zu 150 Mbit/s.

Hinweis: Die Real-Geschwindigkeiten sind natürlich immer auch von der Empfangssignalstärke abhängig und können daher je nach Region stark variieren.

Datenautomatik: zwischen Kostenfalle und Service

Als „Datenautomatik“ wird ein Service zahlreicher Mobilfunkanbieter bezeichnet, bei dem automatisch weiteres Datenvolumen gebucht wird, wenn die vertraglich festgelegte Grenze überschritten wurde. Damit möchten Mobilfunkanbietern unter anderem verhindern, dass ihre eigenen Kunden nur noch langsam surfen können. Das automatisch gebuchte Extra-Kontingent kann mitunter teuer werden, vor allem wenn Sie vergessen, dass die Datenautomatik aktiviert ist.

Beispiel: So funktioniert die Datenautomatik bei Smartmobil. Nach Verbrauch des enthaltenen Datenvolumens werden bis zu 3x 100 MB Paket für jeweils 2€ hinzugebucht. Danach wird die die Geschwindigkeit auf 16 Kbit/s gedrosselt.

Beispiel: So funktioniert die Datenautomatik bei Smartmobil. Nach Verbrauch des enthaltenen Datenvolumens werden automatisch bis zu 3x 100 MB Pakete für jeweils 2€ gebucht. Danach wird die die Geschwindigkeit auf 16 Kbit/s gedrosselt. So können monatlich bis zu 6€ Extra-Kosten anfallen.

Teilweise können Sie diese Option direkt beim Anbieter widerrufen. Einige Anbieter lassen das nur per Hotline zu, was jedoch auch erst nach Druck der deutschen Verbraucherzentralen eingeführt wurde. Viele günstige Tarife beinhalten die Datenautomatik allerdings auch als „festen Tarifbestandteil“, dann ist eine Deaktivierung nicht möglich. Informieren Sie sich also vor Vertragsabschluss genau, ob und wie sie diese Option deaktivieren können.

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